Wir zeigen, wie man JupyterLab auf einem Computer mit dem Betriebssystem Linux Mint 22 einrichtet. Dazu sollte Python bereits auf Ihrem System vorhanden sein. Unter Linux ist Python meist standardmäßig installiert.
Die Schritte im Einzelnen:
- Sicherstellen, das Ihr System auf dem aktuellen Stand ist.
- Eine virtuelle Umgebung (Virtual Environment, venv) für Ihre Python-Projekte einrichten
- Virtual Environment aktivieren
- JupyterLab installieren
- JupyterLab starten
Betriebssystem aktualisieren
Stellen Sie sicher, das Ihr System auf dem aktuellen Stand ist. Das gelingt über die grafische Aktualisierungsverwaltung oder im Terminal mit
sudo apt update && sudo apt upgradeVirtual Environment
Anschließend installieren Sie das Modul für die virtuelle Python-Umgebung:
sudo apt install python3-venvLegen Sie dann in der Dateiverwaltung ein Verzeichnis für Ihre Python Projekte an. Für unser Beispiel-Verzeichnis haben wir den Namen „py-projects“ gewählt. Wechseln Sie wieder zum Terminal und dort in Ihr Projekt-Verzeichnis.
cd py-projectsErstellen Sie ein Virtual Environment mit dem Befehl
python3 -m venv .venv| Befehl | Bedeutung |
|---|---|
| python3 | ruft den Python-Interpreter auf |
| -m | ein Python Schalter, der das Ausführen eines Moduls als Skript ermöglicht |
| venv | ist das Python-Modul für Virtual Environments |
| .venv | Dies ist das Verzeichnis, das als Name für die neu erstellte virtuelle Umgebung verwendet wird. Der Punkt am Anfang (.) ist eine Konvention, die oft für Konfigurationsdateien oder versteckte Verzeichnisse verwendet wird und verhindert, dass sie standardmäßig im Datei-Explorer angezeigt werden. |
Das Virtual Environment muss dann noch gesondert aktiviert werden, im Terminal mit dem Befehl
source .venv/bin/activateDamit ändert sich der Prompt im Terminal, der Name des venv-Verzeichnisses wird vorangestellt und signalisiert, dass alle weiteren Aktionen innerhalb der virtuellen Umgebung ausgeführt werden.

JupyterLab
Sie installieren JupyterLab innerhalb der virtuellen Python-Umgebung:
pip install jupyterlabHinweis zu pip: Ab Python 3.4 ist das Paket bereits in der Python-Installation enthalten, Sie müssen es nicht mehr separat installieren.
Nach Abschluss der Installation können Sie JupyterLab direkt starten:
jupyter labHinweis: Achten Sie auf die Schreibweise. Bei der Installation wird kein Leerzeichen eingefügt, beim Aufrufen schon.
Hat alles funktioniert, öffnet sich der Jupyter-Launcher im Browser automatisch.

Falls nicht, finden Sie den Link im Terminal. Wenn Sie mit der Maus darüber fahren, sehen Sie eine Unterstreichung. Klicken Sie darauf bei gedrückt gehaltener Strg-Taste, öffnet sich die Browserseite.

Ein neues Notebook erstellen
Wechseln Sie in der Seitenleiste in das Verzeichnis, in dem Sie das Notebook speichern möchten.
Über das Menü
File > New > Notebookoder die Schaltfläche im Hauptfenster erstellen Sie ein „Untitled“ Notebook. Sie können es später über das Kontextmenü und die Option „Rename“ umbenennen.

Dann noch den Kernel wählen, den vorgeschlagenen können Sie bestätigen.


Im Notebook legen Sie Zellen – Cells – an für
- Python Code
- Erläuterungstext im Markdown-Format
Eine neue Cell wird standardmäßig für Code angelegt. Über das Pulldown-Menü oben wechselt man den Typ.

Beide können Sie „ausführen“, die Markdown-Cell ändert sich dann zu formatiertem Text, die Python-Cell zeigt darunter das Ergebnis der Anweisungen – oder die Fehler.

Ansicht anpassen
Gerade bei Fehlermeldungen muss man manchmal etwas genauer hinschauen. Die Ansicht lässt sich vergrößern und verkleinern mit
Strg + Plus-Taste
Strg + Minus-Taste oder Bindestrich
Schneller gelingt das bei gedrückter Strg-Taste mit dem Mausrad oder Touchpad.
Zusätzlich lässt sich die Seitenleiste einklappen mit einem Klick auf das Ordner-Symbol oben in der linken Seitenleiste.

Wer möchte, kann über das Menü Settings zu einem Dark-Mode oder zu High-Contrast wechseln.

Notebook beenden
Vergewissern Sie sich vorher, dass Sie Ihre Notebook-Datei gespeichert haben!
Sie beenden den Notebook-Server über das Menü, mit
File > Shot down
fahren Sie den Notebook-Server herunter.

Die Nachfrage bestätigen:

Wechseln Sie danach in das Terminal, auch dort sehen Sie, dass der Server-Prozess beendet wurde.
Verlassen Sie die Virtuelle Umgebung mit
deactivate
Nun können Sie auch das Terminal schließen.